Nur selten trifft ein Mensch allein die Entscheidung zum Aufbruch. Meist beschließt eine Familie oder ein Haushalt, dass sich einige Mitglieder auf den Weg machen, um ihr Glück zu versuchen. Die Migranten halten fast immer intensive Kontakte mit den Daheimgebliebenen, sie fahren nach Hause, wenn sie können, und unterstützen den Rest der Familie. Oft dient ein Teil ihrer Einkünfte dazu, die Lage und das Ansehen der Angehörigen zu Hause zu verbessern. Das Arbeitspotenzial des Haushalts kann unter den Migranten und den Daheimgebliebenen verteilt sein.
Sie helfen sich gegenseitig, nicht nur mit Geld. Die zu Hause Gebliebenen übernehmen die Aufgaben und Verantwortlichkeiten der Migranten oder halten ihre sozialen Kontakte aufrecht. Menschen brechen selten ganz alleine auf. Wenn sich mehrere zusammenschließen, können sie einander helfen. Die Migranten wählen kaum gänzlich unbekannte Ziele. Sie versuchen zuerst ihr Glück dort, wo sie bereits Bekannte haben, die zumindest anfangs helfen können. Das Netzwerk der Migranten und die positive Erfahrung von Bekannten können die Daheimgebliebenen dazu anregen, es selber zu versuchen – wer keine Bekannten im Ausland hat, bricht nicht so schnell auf.